Skimarathon Murmansk
Репортаж Matthias Pflumm
Unser Frühlingsausflug führte in diesem Jahr nach Murmansk zum Skimarathon im Rahmen des "Prazdnik Severa", dem alljährlichen "Fest des Nordens".
Murmansk, auf halbem Weg zwischen Moskau und dem Nordpol gelegen, ist die größte Stadt nördlich des Polarkreises. Vor hundert Jahren gegründet, ist diese ehemals "geschlossene" Stadt mittlerweile für Touristen zugänglich, zählt aber nicht gerade zu den beliebtesten Reisezielen Russlands.
Das "Fest des Nordens" gibt es seit 1934, den Skimarathon in seiner heutigen Form seit 1973 (hier ein Plakat von 1988). Er wird in zwei Distanzen, 25 bzw. 50 km im freien Stil angeboten und ist übrigens nur eine von vielen Sportveranstaltungen. Neben dem Skimarathon gibt es auch Wettbewerbe in Schneefußball, Eisschwimmen, Biathlon, Eishockey, Rentierschlittenrennen und vieles mehr. Der Murmansker Skimarathon gehört zum Russia-Loppet und ist dementsprechend gut besucht. 2014 waren in beiden Disziplinen über 1200 Langläufer am Start, darunter die Laufelite Russlands und diverse Olympia-Sieger.
Ankunft am Flughafen ...
... und Empfang durch den Veranstalter, dem "Komitee für Körperkultur und Sport der Region Murmansk". Als einzige deutsche Teilnehmer hatten Christoph und ich plötzlich den Status einer deutschen Delegation und wurden entsprechend behandelt.
Nach dem Bezug unseres Hotels im Stadtzentrum ...
... ging es sofort zur Registrierung in den Eispalast, einem Verwaltungsgebäude für Wintersport im Stadtzentrum.
Das "Komitee für Körperkultur und Sport der Region Murmansk" befindet sich im 2. Obergeschoss und besteht aus zahlreichen Büros mit vielen sympathischen Mitarbeiterinnen.
Die Tätigkeit des Sportkomitees ähnelt übrigens sehr der Tätigkeit der Genussläufer: ein großes Sportereignis vorbereiten (hier: Fest des Nordens - bei uns: Genusslauf), dabei viel reden und noch mehr trinken (hier: Tee - bei uns: Rotwein).
Ansonsten hatten wir uns ein straffes Tagesprogramm auferlegt - wir wären keine Genussläufer, würde uns neben Sport nicht auch ebenso die örtliche Kultur und Kulinarik interessieren.
Auf dem Weg zum Rentierschlittenrennen ins "Tal der Gemütlichkeit" am Vortag des Skirennens.
Ein paar Worte zum Wetter: es war zwar nicht so richtig kalt (-2 bis -6 Grad), allerdings wehte ständig ein derart starker Wind, so dass die gefühlte Temperatur erheblich niedriger lag. Am ersten Tag, unserem Besichtigungstag, war zudem noch schlechtes Wetter. Glücklicherweise besserte sich das Wetter am Tag des Rennens und es war nicht mehr ganz so windig.
Das Rentierschlittenrennen zählt zu den traditionellen Sportarten der Samen, den ursprünglichen Bewohnern der Region.
Zieleinlauf.
Christoph und die Renn-Tiere.
Bei der anschließenden Stadtrundfahrt mussten wir uns auf das Wesentliche beschränken. Hier ein Blick auf den Hafen.
Das Kursk-Denkmal.
Die Kirche des Erlösers auf den Wassern.
Aljoscha, das Denkmal für die Verteidiger der Arktis.
Einer der etwas romantischeren Plätze in Murmansk.
Die russische Nordflotte hat in Murmansk und Umgebung diverse Stützpunkte, hier ein U-Boot der Nordflotte.
Eisbrecher Jamal.
Eisbrecher Lenin - der "Klassiker" unter den Atom-Eisbrechern.
Vorbereitung auf das Rennen, anschließend "Pasta-Party" in einem Restaurant im Stadtzentrum. Das Beste vor einem Skimarathon ist ...
... Beerensuppe mit Rosmarin ...
... und Pelmeni "Tundra" (gefüllte Teigtaschen mit Rentierfleisch).
An vielen Stellen - so wie hier im Restaurant - merkt man, dass die Armee der größte Arbeitgeber der Region ist.
Auf dem Weg zum Start ins "Tal der Gemütlichkeit".
Vor dem Start: Zuführung positiver Energien beim Schamanen.
Im Startbereich.
Unmittelbar vor dem Start ...
... los gehts!
Die Strecke führte durch unberührte Tundra-Landschaften.
Verpflegung auf der Strecke: Tee, Wasser, Brot, Salz, Gurken ...
... und warme Würstchen!
Stunden später, wir sind im Ziel!
Volksfeststimmung im "Tal der Gemütlichkeit": Gesänge ...
... und Tänze der Samen, sowie ...
... reichlich Nahrung.
Rentier-Schaschlik I.
Rentier-Schaschlik II.
Rückfahrt im Bus ...
... und am nächsten Morgen zum Flugzeug.
Fazit: die Stadt ist vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig, das Fest des Nordens allerdings grandios! Perfekt organisiert, die Menschen offen und hilfsbereit - Russland zeigte sich einmal mehr von seiner besten Seite!